Ja, er kann es noch: Grisham zum 21sten

090924_grisham200Er ist immer noch der Alte – und das ist ausdrücklich als Lob gemeint: Wer geblaubt hatte, John Grisham gingen langsam die juristisch motivierten Substantive aus, der sieht sich getäuscht. Auch wenn er bei „Berufung“ jetzt zum ersten Mal ohne den bestimmten Artikel daher kommt – nach Titeln wie „Die Akte“, „Die Jury“, „Der Richter“, „Die Begnadigung“ und natürlich „Die Firma“.

Da waren viele brillante Titel bei, die ihresgleichen suchen. Ganz so genial, packend, mitreißend, hungrig machend auf den nächsten ist dieser Grisham sicher nicht. Und doch: Englisch nennt man ein Buch wie „Berufung“ wohl Pageturner – es zieht einen rein und man blättert fast wie in Trance immer weiter, bis es (leider) zu Ende ist. Das schafft er auch beim 21. von inzwischen 22 Romanen immer noch.

Worum gehts? Um den Kampf der kleinen Leute, die unter den Sauereien der Großkonzerne leiden. Brisant in Zeiten der Wirtschaftskrise. Da hat ein Chemiekonzern über Jahre das Grundwasser einer ganzen Stadt vergiftet, die leidet nun unter der höchsten Krebsquote der ganzen USA. Deswegen verklagen die Opfer den Konzern – und gewinnen. In der ersten Instanz. Das Kapital setzt auf die Berufung – und will sich dafür das Gericht kaufen. Eine ebenso einfach gestrickte wie beängstigend realistisch anmutende Story – doch man muss dem Juristen unterstellen, dass er gut recherchiert hat und weiß, wovon er schreibt. Ja, er kann es noch: Grisham zum 21sten weiterlesen

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Wie geht eigentlich Haushalt?

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Dortmund diskutiert über das Haushaltsloch: Ist es da? Wie groß ist es? Wie können wir es stopfen?

Plötzlich beschäftigen sich viele Gespräche in der Stadt mit dem kommunalen Haushalt. Doch wie funktioniert so ein städtischer Haushalt eigentlich? Und was rechnet die Kämmerei hin und her, bis am Ende unterm Strich die Größe des Loches steht (oder nicht)?

Fragen, die mein Kollege Holger Majchrzak und ich in einem Beitrag für die Lokalzeit aus Dortmund aufgegriffen haben. Mit Hilfe des Kämmerers von Breckerfeld. Der hat nämlich in wenigen Tagen eine schuldenfreie Kommune.

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Carneval mal wörtlich genommen

„Dem Fleisch adé sagen“, das heißt Carneval ja übersetzt. Craig Russells Titel für seinen in Köln spielenden Krimi ist programmatisch gemeint. Denn es geht um wörtlich genommene Fleischeslust im übelsten Sinn.

Das sind interessante Zutaten, aus denen der Schotte Russell diesen kriminalistischen Eintopf zusammenrührt: Ein sympathischer Kommissar in der Lebenskrise (hin- und hergerissen), eine traumatisierte Ermittlerin (zu allem bereit), einen ukrainischen Verbrecherboss (zu allem fähig) und einen kannibalischen Clown (hungrig vor allem an Weiberfastnacht). Carneval mal wörtlich genommen weiterlesen

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SPIEGEL ONLINE über Campusradios

„Kampf dem Dudelfunk“: So hat SPIEGEL ONLINE seine kleine Hommage an Nachwuchsradio vom Campus überschrieben. Mit kleinen Einblicken in den Alltag von fünf der insgesamt über 50 deutschen Campusradios. Unter anderem auch über eldoradio*, das Dortmunder Campusradio, das in diesem Jahr zehn Jahre alt wird.

Lesen: Kampf dem Dudelfunk.

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Unbedingt angucken: Kommissarin Lund – Das Verbrechen

Die Polizei in einer Mordermittlung, die Familie des Opfers bei der Verarbeitung des Unfassbaren und das Kopenhagener Rathaus im Oberbürgermeister-Wahlkampf: Das sind die drei Handlungsstränge der großartigen ersten Staffel von „Kommissarin Lund“.

„Das Verbrechen“, so der Untertitel. Es ist der Mord an der Schülerin Nanna Birk Larsen, Tochter eines Umzugsunternehmers und irgendwie auch verbunden mit dem Rathaus und seinen Politgranden. Was Rathaus, Polizeipräsidium und das Zuhause der Toten miteinander zu tun haben, das verknüpft das Drehbuch auf immer wieder überraschende, und meistens sogar authentische Weise. Unbedingt angucken: Kommissarin Lund – Das Verbrechen weiterlesen

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Was würde Google tun?

090906_google200Ich frag mich das wirklich inzwischen manchmal, seit ich dieses Buch gelesen habe: „Was würde Google tun?“ Insofern hat es eins auf jeden Fall schonmal erreicht: zum Nachdenken angeregt. Und dafür alleine hat sich die Lektüre schon gelohnt.

Jeff Jarvis denkt sich aus verschiedenen Perspektiven an die Informationsgesellschaft und ihre Probleme für Medien und Unternehmen ran. Der Professor für interaktiven Journalismus ist nämlich erstens Journalist, zweitens Vordenker, z.B. als Mann der New York Times für „Content Development“. Und bringt ökonomisches Verständnis mit. Vor diesem Hintergrund versucht er, die Welt der Wirtschaft, vor allem der Medienwirtschaft, neu zu denken, ihr eine neue Struktur vorzuschlagen, einen Paradigmenwechsel einzuleiten. Vor dem Hintergrund des beispiellosen Erfolges, den Google mit seinem Geschäftsmodell hat. Was würde Google tun? weiterlesen

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