„Satellite“ also, das ist „unser Lied für Oslo“. Über die Entscheidung wird viel diskutiert: Wäre ein anderer Song besser gewesen? Können wir mit sowas in Oslo punkten? Sooo viele Experten und Falsche-Töne-Raushörer melden sich jetzt in den Zeitungsforen zu Wort und prophezeihen Deutschland schon wieder 0 Punkte.
Dabei brachte Stefan Raab es auf den Punkt, als er auf die Unberechenbarkeit der Contest-Zuschauer hinwies. Wer sich die Sieger der letzten Jahre anschaut, merkt ja auch, dass da verschiedenste Richtungen vertreten waren.
Aber blicken wir nach vorn und schauen mal, wer so für die anderen Länder antritt. Denn wir waren nicht die ersten, die ihren Star für Oslo benannt haben. Zunächst aber zur Erinnerung – das hier ist unser Lied am 29. Mai 2010:
[youtube esTVVjpTzIY]
Blicken wir zuerst auf die Führenden in der ewigen Bestenliste des Grand Prix, Irland. Die Iren schicken mit Niamh Kavanagh eine ins Rennen, die den Wettbewerb schonmal gewonnen hat, 1993 mit „In your eyes“. Das hat ja bei Johnny Logan schonmal geklappt für Irland… „It’s for you“ heißt die Nummer für Oslo 2010. Und so klingt sie:
[youtube nuwPG-R_WBU]
Von Irland rüber in die Wiege der Popmusik, nach Großbritannien. Brit-Pop? Naja… Josh Dubovie heißt der smarte Engländer, der feststellt: „That sounds good to me“. Ob das die Zuschauer an den Telefonen auch so hören?
[youtube oUXwwQHs3yk]
Weiter geht die Reise bei unseren Nachbarn in den Niederlanden. Die Holländer geben sich dieses Jahr volkstümelnd. Sowas wie eine holländische Marie-Luise Nikuta (nur etwas jünger), lässt uns teilhaben an ihrem Gefühlsleben: „Ik ben verliefd, shalalie“. Na shalala! So klingts:
[youtube OWEoiEBfrVw]
Ich behaupte mal, vor dem Song müssen wir keine Angst haben, dass er unseren Satelliten aus der Umlaufbahn kicken könnte… Andere Nachbarn: die Schweizer. Michael von der Heide heißt die Schweizer Antwort auf Florian Silbereisen, und er singt ein französisches Liedchen: „Il pleut de l’or“. Hörprobe? Bittesehr:
[youtube 94Q-LJLURGs]
Und damit geht’s nun noch etwas weiter südlich: Was macht der Balkan? Für Kroatien beispielsweise geht Feminnem an den Start, die schon 2009 im dortigen Vorentscheid war.
[youtube 655FmoTmfQs]
Albanien lässt Juliana Pasha mit dem Song „Nuk mundem pa ty“ aufs Stimmvolk los. Zwei Frauen in roten Kleidern mit dem Charme mannstoller Chefsekretärinnen. Echt! Guckt:
[youtube hMcL4FLkn8M]
Was machen unsere griechischen Freunde? Können sie sich dieses Jahr überhaupt einen Song leisten? Ja! Und was für einen! Folklore trifft Klingeltöne. Kraftvoll: Giorgos Alkaios and Friends mit „Opa“. Und zwischendurch möchte man rufen: „Un, dos, tres“ oder „Hossa!“
[youtube yMl8dYFzmCQ]
„We could be the same“ singen MaNga aus der und für die Türkei.
[youtube LgGTxYammkk]
Zypern bekommt ja immer Punkte von den Griechen und den Türken, diesmal müssen sich die Zuschauer in den Ländern den Song „Life looks better in Spring“ merken. Eine eingängige Popnummer mit Ohrwurmqualitäten. Was für die Hitparaden, aber ich glaube nicht für den Grand Prix. Gesungen von Jon Lilygreen and The Islanders:
[youtube 2bHgvOesfSc]
Lange nix mehr von Liza Minelli gehört… dieses Jahr sing ein Liza-Lookalike für Malta: Thea Garrett balladet „My dream“. Und das erinnert außerdem ein bisschen an diese „Britain’s got talent“-Zweite Hausfrau… Und wenn der Frau dann Flügel wachsen: Willkommen in den Sechzigern!
[youtube BTa8wJpibVw]
Hoch in den äußersten Norden, nach Island. Hera Björk tritt dort mal wieder an, sie war schonmal als Teil von Euro-Bandi dabei, wollte letztes Jahr gerne für Dänemark ran, damals reichte es aber nicht im Vorentscheid. Für NDR-Eurovision-Legende Jan Feddersen ist Hera Björk „die Gabi des Jahres“… Ihr Song ist Französisch, heißt „Je ne sais pas quoi“. Aber ich weiß, warum: Flotte Nummer, ausdrucksstark gesungen. Hier:
[youtube wNJ1fM2cAS4]
… wird fortgesetzt.
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Ein Gedanke zu „Lena gegen den Rest der Welt“