Weihnachtsferien: Zeit für ein bisschen Bis-in-die-Nacht-Seriengucken. Ich hab zwei richtig gute Sachen gesehen für Menschen, denen Jack Bauer mit 24 fehlt.
Homeland Season 5: Die beste Staffel
Mir war – und da gibt es viele, die das anders sehen – mir war die bipolare Carrie ja immer ein bisschen zu schräg bisher, zu sehr neben der Kappe. In Staffel 5 nun nimmt sie brav ihre Pillen und scheint beinahe ein normales Leben zu führen. In Berlin. Das holt die Personen, die Handlung – und damit auch die Gefahr – sehr nah an uns deutsche Zuschauer ran.
Die Handlung ist so dicht an 24 wie noch nie. Ziemlich klassische Terrorabwehr auf der Höhe der Zeit. „Niemand braucht ein weiteres Paris“ heißt es in einer Folge. Da guckt man kurz, ob man aus Versehen in den Nachrichten gelandet ist. (Gemeint ist übrigens nicht die Attentat-Serie vom November, sondern „Charlie Hebdo“ vom Jahresanfang 2015.) Die bekannten Charaktere wie Saul und Peter bleiben sich treu, neue kommen hinzu, die ich sofort und gerne in mein Serienguckerherz lasse: Carries neuen Chef, der mit einer NGO für mehr Frieden sorgen will; Anwalt Jonas, der nicht nur Carrie guttut; und eine Journalistin, die mit allen Mitteln staatliche Überwachung offenlegt. Das ist komplex, rasant, nimmt die erwarteten unerwarteten Wendungen.
Quantico: How to make a Bombenattentat
Wir begleiten eine Gruppe Anfänger auf der FBI-Akademie in Quantico in ihren ersten Wochen. Und wissen von Anfang an: Einer von denen ist offenbar wenige Monate später zum Attentäter in New York geworden und hat einen Bahnhof in Trümmer gelegt. Zwischen diesen beiden Zeitebenen, zwischen Ermittlungen und Klassenraum, switchen wir hin und her.
Das Konzept kennen wir aus „How to get away with murder“. Inclusive der geheimnisumwitterten und scheinbar toughen Lehrerin. Jede Lektion im Hörsaal bringt die Agenten im Feld der Lösung etwas näher. Jeder Rückblick auf das, was die Schüler voreinander verbergen und irgendwann offenbaren (müssen), schärft die Charakterzeichnungen, liefert neue Puzzleteile. Ohne dass wir wissen, an welcher Stelle sie ins Bild passen.
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