Tsubba Mediensatire!

Buchtipp für alle Medienmenschen und die, die Satiren lieben: After Show Party. Und darum gehts:

JBC, der neue Sonntalkabendtalk im Ersten, startet heute. Alle sind aufgeregt: JBC, der noch geheim schwule Moderator, weil er doch noch nie ne Talkshow moderiert hat. Story, der abgewrackte Chefreporter vom BLATT, Deutschlands größter Boulevardzeitung, weil er ne Riesenstory platzieren will. Franziska Steil, die Verlegerin vom BLATT, weil sie das erstens verhindern und zweitens einen ganz eigenen Plan durchziehen will. Und so viele andere: Regisseur Der Joseph wegen der zwölf Nutten, Steils Chauffeur wegen des Hundes, der Blogger wegen … Ach und so weiter.

Ein Buch, ein Sonntag: Wir werden in einer satirischen Reportage durch einen verrückten Sonntag in der Berliner Medienwelt geführt. Mit all ihren Eitelkeiten, Verrücktheiten, Abgründen, Spekulationen, Erpressungen und zynisch kalkulierten Skandalen. Es spricht für sich, wenn der exzentrische Engländer Tsubba Mediensatire! weiterlesen

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Wir Journalisten und die Katastrophe

Dortmund am 26. März 2015: Seit Dienstagmittag beschäftigt uns in der Dortmunder WDR-Redaktion hauptsächlich ein Thema. Und die Beschäftigung hört nicht auf, wenn wir nach Hause gehen. Nicht im Kopf, nicht im Gespräch, nicht im Herzen. Einige Gedanken dazu, die im Laufe dieser Tage entstanden sind:

1. Nein, auch wir beim WDR machen nicht alles richtig. Nicht instinktiv, nicht immer im Eifer des Gefechts. Aber ich glaube, wir haben hier deutlich mehr richtig gemacht als manche andere Medien. Respekt vor den Angehörigen der Absturzopfer und dem Andenken der Verstorbenen stand immer an erster Stelle. Distanz zu wahren auch. Ja, wir wollen gerne „nah ran“ an die Menschen, über die wir berichten. Das bringt das Medium Fernsehen so mit sich. Aber nur, wenn sie das auch wollen. Und nicht um den Preis ihrer (und unserer) Würde.

2. Ja, ich finde es richtig, dass wir in diesem Umfang berichtet haben. Was passiert ist, ist ein großes Unglück mit großer Nähe zu den Menschen in NRW. Viele Bekannte haben mir in den letzten Stunden gesagt, dass sie direkt oder über Ecken Opfer kannten. Sie waren betroffen, hatten das Bedürfnis nach Informationen, auch darüber zu reden. Wir als Landessender in NRW haben hier Zuschauern und Hörern zu jeder Zeit die Möglichkeit gegeben, sich über den Stand der Dinge, über Reaktionen zu informieren. Aber auch in den Dialog zu treten, über menschliche Fragen, die sie hier ergeben, zu reden. Niemand erwartet, dass man stundenlang vor dem Fernseher sitzt und die Sondersendungen guckt. Dann läuft man über. Aber es gibt gerade kein Thema in NRW, das die Menschen mehr beschäftigt. An dem sie mehr Anteil nähmen.

3. Nein, diese ganzen Spekulationen und Grenzüberschreitungen brauche ich auch nicht und will sie auch nicht. Da kotz ich!

4. Aber bitte: keine pauschale Medienschelte! Ihr Medienkritiker, die ich euch aufmerksam und interessiert lese und zuhöre, die ihr oft wichtige Thesen aufstellt und Denkanstöße gebt: Schmeißt nicht alle in einen Topf! Nennt Ross und Reiter!

5. Ihr Wutbürger hier bei facebook, denen die Berichterstattung schon am ersten Tag zu viel war, die Tiraden auf die „Lügenpresse“, die „Scheißjournallie“, die „Schmeißfliegen von den Medien“ losließen: Was seid ihr für kleingeistige, empathiearme, undifferenzierte Würstchen! Dann guckt einfach was anderes oder lest ein Bu… nee, das würd euch wahrscheinlich überfordern.

6. Wenn mir eine Redaktionsassistentin heute Abend erzählt, dass sie allein heute Nachmittag mit fünf Zuschauer_innen telefoniert hat, die sich weinend für die menschliche, angemessene, empathische, plastische Reportageleistung unserer Aktuelle Stunde-Kollegin Astrid Houben aus Haltern bedanken, dann bin ich froh, dass Menschen unsere Arbeit so wahrnehmen. Und freue mich, dass wir offenbar den richtigen Ton treffen.

7. Es ist zynisch, den Offiziellen, vor allem den Politiker_innen, Heuchelei und Beileidstourismus zu unterstellen. Ich habe Hochachtung vor Halterns Bürgermeister Bodo Klimpel, der gerade einen Albtraum durchmacht und auf eine zutiefst menschliche Art vor den Bürgerinnen und Bürgern seiner Stadt steht, die Schüler und Angehörigen abschirmt, indem er sich der Presse und damit der Öffentlichkeit stellt. Auch Hannelore Kraft wirkte auf mich einfach menschlich tief betroffen. Und da ist es gut und richtig, dass sie demonsrativ an der Seite der Angehörigen stehen. Denn auch Politiker sind in erster Linie Menschen. Wer das anzweifelt, hält sich wohl für was Besseres. Ätzend!

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Morde zwischen Recht und Rache

Georg von Andechs hat mit „Recht und Rache“ einen der besten Regionalkrimis geschrieben, die ich bisher gelesen habe.

Für WDR 2 habe ich den Krimi gelesen.

Story

Francois Kollmann, Waffenhersteller aus Kamp-Lintfort, hat die Folter nicht überlebt. Die Polizei Morde zwischen Recht und Rache weiterlesen

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Das geht gar nicht!

Das war also der ESC-Vorentscheid. Aber nicht das Fernsehvolk hat entschieden, sondern der Gewinner. Nämlich, die Wahl nicht anzunehmen. Jetzt fühlen wir uns verarscht. Zurecht.

Is mir echt egal, warum Andeas Kümmert meinte „nicht in der Verfassung zu sein, die Wahl anzunehmen“. Das hätte er auch früher wissen können. Der Mann hat bei ProSieben/SAT.1 die Castingwochen bei „The Voice of Germany“ durchgestanden. Hat den Wettbewerb gewonnen. Da ist der freiwillig hingegangen. Hat freiwillig Platten aufgenommen.

Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass seine Plattenfirma ihn jetzt gezwungen Das geht gar nicht! weiterlesen

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Seriencheck: House of cards

Darum gehts:

Der Abgeordnete Francis Underwood wäre gerne Außenminister geworden, wird kurz vorm Ziel ausgebotet. Da schwört er Rache. Aber nicht frontal, sondern von hinten. Als gutmeinender Freund. Was in der Politik an Hinterhältigkeit ja kaum zu toppen ist. Mit Francis Underwood erreicht die politische Intrige eine neue Stufe.

Dabei setzt er sich immer wieder neue Ziele, will er höher hinaus. „Verweile doch, es ist so schön“: Das ist seine Sache nicht. Als Getriebener des eigenen Ehrgeizes geht Seriencheck: House of cards weiterlesen

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