Tante Amanda und ich

Wollen Sie mal ne absurde Geschichte über „meine“ Tante Amanda hören oder lesen? Dann gucken Sie mal hier, ich hab das jetzt für WDR4 erzählt. 

Tante Amanda ist eine ältere Dame. Würdevoll, gepflegt und ja, eigensinnig. Wie ältere Damen eben sind. Tante Amanda wohnt bei mir, ich geh mit ihr regelmäßig zum Arzt (wichtig für betagte Ladies), sie hat mehrere Schlafplätze, Kissen im Fenster (das mögen ältere Damen ja) und ein Klo fast für sich alleine.KatzeIch bin Tante Amandas, nein nicht Neffe, ich bin ihr Dosenöffner. Denn die Gute ist eine Katzendame in den besten Jahren. Da kriegt man so seine Schrullen und Zipperlein. Die Zipperlein führten dazu, dass Tante Amanda das gewohnte Trockenfutter nicht mehr verträgt und zweimal am Tag Mahlzeiten Spezial-Feuchtfutter für den Verdauungstrakt zu sich nehmen muss. Ich erspare Ihnen Details. Nun führte aber dieses Zipperlein zu einer ausgeprägten Schrulle: Das Frühstück hätte die Dame nämlich gerne um 5 Uhr morgens serviert. In Worten: Fünf! Uhr! Morgens! Da haben nichtmal die Frühsendungen im Radio angefangen!

Jetzt sagen Sie: “Was die Dame gerne hätte, und was sie kriegt, sind zwei Paar Schuhe. Gegessen wird, wenn der Chef aufsteht.” Das sagen Sie so leichthin. Denn erstens denkt Tante Amanda ja, dass sie die Chefin ist – und zweitens kennt sie Methoden, mich von dieser Ansicht zu überzeugen. Um nur zwei zu nennen: Lautes Miauen vor der Schlafzimmertür und Kratzen an derselben. Da überlegen Sie sich dreimal, ob Sie die Decke übern Kopf ziehen und doch nicht mehr einschlafen können. Am liebsten würd ich ihr die Decke übern Kopf ziehen, aber man hängt ja doch an so nem Tier…

Und bevor Sie jetzt vorschlagen, ihr einfach das Abendessen ein paar Stunden später zu geben: Völlig egal. Selbst wenn es die Abendration erst um Mitternacht gab, um fünf verspürt die Dame einen leichten Appetit. *seufz* Sehr geschickt geht übrigens der zu Tante Amanda gehörende Kater vor: Herr Moritz. Der hat zwar auch früh Hunger, lässt sie aber die Arbeit machen, wartet gemütlich in seiner Hängematte, bis die Näpfchen gefüllt sind, und tappst dann gemütlich schnurrend zu Tisch. Während ich mich wieder hinlege, bis der Wecker klingelt.

Apropos Wecker. Da schlug Kollegin Ele, die ja bekannt ist für ihre guten Ideen, jetzt die Rache-Methode vor: “Bau doch”, sagte Ele, “nen Wecker mit Hundegebell neben ihrem Körbchen auf – und der reißt sie dann nachts um zwei unsanft aus dem Tiefschlaf!” Wow!

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